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Initiative

SCHMIERSTOFFE – NACHHALTIGKEIT

Die Initiative des VSI zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in der Schmierstoffindustrie NaSch.

Schmierstoffe bewegen die Welt und leisten einen entscheidenden Beitrag zum wirtschaftlichen, energieeffizienten Betrieb aller technischen Systeme und deren Werterhaltung. Ohne Schmierstoffe wäre unser modernes Leben nicht möglich.

 

Die Arbeitsgruppe “Nachhaltigkeitsinitiative Schmierstoffindustrie” (NaSch) des VSI hat das Ziel, die Nachhaltigkeitsaspekte bei der Schmierstoffproduktion und -anwendung zu ermitteln und zu dokumentieren. Hier erfahren Sie die neuesten Entwicklungen, wer wir sind und für was wir stehen.

 

Nachhaltigkeitsinitiative des Europäischen Dachverbandes UEIL

Hier gelangen Sie zur Website des UEIL Sustainability Committee

Ressourcen

Ressourceneinsparungen

Schmierstoffe sind komplexe Produkte, deren Ressourcenverbrauch bei der Produktion vielfältig ist und deren Vorteil für die Nachhaltigkeit unserer Gesellschaft ebenso komplex ist. Schmierstoffe bestehen aus den Mischungen der Rohstoffe Grundöle und Additive. Diese basieren auf Rohstoffen wie Rohöl oder Pflanzen und anderen chemischen Grundstoffen. Die Bewertung der ökologischen Abdrücke der Rohstoffe alleine hängt davon ab, wo und wie der Ressorucenverbrauch abgegrenzt wird. Die eigentliche Produktion (mischen) eines Schmierstoffes ist wieder einfacher zu bewerten. Es folgt die Anwendungsphase. Hier spielt der Schmierstoff seine Vorteile bei der Vermeidung von Reibung, Verschleiß und Korrosion voll aus. Moderne Hochsleistungsschmierstoffe lassen sich dann meist sehr gut wieder recyceln.

Berechnung

Für die Resscourcen, die in einem Schmierstoff stecken, brauchen wir Daten für die Rohstoffe (Grundöle und Additive) sowie der Produktion (Mischen, Transport etc.). NaSch ist in Kontakt mit Lieferanten, um diese Daten zu erhalten und hat bereits die Schmierstoffproduktion bewertet.

 

Ressourcenverbrauch Grundöl

Erste Schätzungen zum Ressourcenverbrauch für die Grundölproduktion:

  • Grundöl der Gruppe II/III: 1,4 kg CO2 je kg Grundöl
  • Gruppe I ca. 1,2 kg je kg Grundöl
  • Gruppe IV ca. 2kg CO2 als CO2 Fußabdruck.

Diese Zahlen hängen aber ganz wesentlich vom Raffinationsprozeß und der Rohölherkunft ab, daher kann nur schwer zwischen den Produkten unterschieden werden.

Wenig überraschend leistet das Altölrecycling einen erheblichen Beitrag zur Ressourcenschonung (Faktor 8 verglichen mit Frischöl) und zum Treibhauseffekt (Faktor 3-4 gegenüber Frischöl), nach Studien des Altölverbandes BVA.

 

Ressourcenverbrauch Additive

Erste Bewertungen der Additivproduktion liefern ebenfalls ein komplexes Bild, da die Produktketten vielfältig verwoben sind, so dass der Ressourcenverbrauch keine bestimmten Chemikalie vollständig zugeordnet werden kann. Jedoch ist der Ressourcenverbrauch bei der Additivproduktion wesentlich abhängig von den Vorprodukten, z.B. der Phosphor beim Verchleißschutzadditiv Zinkdithiophosphat.

Resscourceneinsparung durch Schmierstoffe

Die Ressourceneinsparung durch den Gebrauch von modernen Schmierstoffformulierungen im Vergleich zu herkömmlichen Schmierstoffformulierungen ist groß. Erste Anhaltspunkte liefert die GfT-Studie. Diese Studie stellt fest, dass die durch den Schmierstoff herabgesetzte Reibung, insbesondere in der Mobilität, das Kernelement zur Verbesserung der Energieeffizienz darstellt:

Insgesamt lassen sich also fast

22 Millionen Tonnen CO2 oder 6,4%

der bis 2030 von der Bundesregierung erwarteten CO2 -Reduzierungen allein durch Verringerung von Reibung einsparen und dies, ohne den Gebrauchswert zu beeinflussen.

Über die Reibungsminderung hinaus ist die Tribologie in Systemen zur Rückgewinnung von Energie aus Abgaswärme eingebunden, welche weitere

Kraftstoffeinsparungspotenziale zwischen 5 und 10 % ermöglichen.

Überträgt man die allgemein angenommenen Anteile der Reibungsgesamtverluste am Primärenergieverbrauch, so errechnet sich allein für Deutschland ein ein Einsparpotenzial von ca. 208 MT CO2,

was bis zu 60 % der von der Bundesregierung angestrebten Reduzierung an Treibhausgasemissionen bis 2030 entspräche.

Stichwort Feinstaub: ca. 90% der Partikelemissionen des Straßenverkehrs entstehen nicht in Verbrennungsmotoren,

sondern durch Reifen-, Bremsen- und Straßenabrieb (non-exhaust emissions). Grundsätzlich wird sich daran bei batterie- und Brennstoffzellen betriebenen Fahrzeugen nichts ändern

Ziele

Der VSI als Verband der Deutschen Schmierstoffindustrie bekennt sich zu den 17 UN Zielen der Nachhaltigkeit und erarbeitet Regeln und Mechanismen für deren konkrete Umsetzung in der Schmierstoffbranche.

Erste Kontakte zum Thema Nachhaltigkeit entstanden im Rahmen von Seminaren des VSI. Daraus wurde der Arbeitskreis “Nachhaltigkeitsinitiative Schmierstoff-Industrie” (NaSch) gegründet. Hier arbeiten Schmierstoffhersteller mit Additivherstellern und Rohstofflieferanten zusammen, um das komplexe Gesamtsystem der Lieferketten zu beschreiben und unter Nachhaltigkeitsaspekten zu optimieren.

Grundsätzlich steht der Arbeitskreis NaSch allen VSI-Mitgliedern offen und arbeitet mit allen relevanten Stakeholdern – z.B. Hochschulen, Instituten, OEMs, Lieferanten und Dienstleistern zusammen.

Die Bedeutung der drei Nachhaltigkeitssäulen

Das Thema Nachhaltigkeit in seinen drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales ist branchenübergreifend von großer Bedeutung. Der Erhalt von Ressourcen, die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks sowie soziale und ethische Verantwortung sind Leitlinien unserer Unternehmen. Hierdurch ergibt sich ein Mehrwert für Wirtschaft, Umwelt und Gemeinwohl.